Der Sperber (Accipiter nisus) ist ein Greifvogel und gehört hier zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Die Weibchen sind fast doppelt so groß und schwer wie Männchen. Sperber sind eng an Wald gebunden, brüten heute in vielen Teilen Europas aber auch in städtischen Grünanlagen. Sie ernähren sich überwiegend von kleinen und mittelgroßen Vögeln bis zur Größe einer Taube. Nach einem starken, durch das Insektizid DDT verursachten Rückgang in Europa nach 1950 hat sich der Bestand ab etwa 1975 wieder erholt und nimmt vielerorts noch immer zu. Sperber sind typische Vertreter der überwiegend Wald bewohnenden Gattung Accipiter. Die Flügel sind relativ kurz, breit und an ihren Spitzen gerundet, der Schwanz ist verhältnismäßig lang. Diese Merkmale ermöglichen keine extremen Fluggeschwindigkeiten, jedoch eine hohe Wendigkeit auf engem Raum. Beine und Zehen zeigen deutliche Anpassungen an die Jagd auf kleine und schnelle Singvögel. Die Beine sind vergleichsweise lang und sehr dünn. Die Mittelzehe ist stark verlängert, alle Zehen haben ausgeprägte Haltebeeren, die beim Greifen ein lückenloses Schließen ermöglichen und so auch noch einzelne Federn festhalten können. Die Krallen sind lang und sehr spitz. Sperber zeigen einen sehr deutlichen Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Färbung. Ausgefärbte (adulte) Sperbermännchen sind auf der Oberseite graublau. Die Unterseite ist weiß und fein quer gebändert (gesperbert). Diese Bänderung ist am Rumpf zu einem individuell in Breite und Ausdehnung sehr stark variierenden Anteil orangerot. Manche Männchen sind auf der Rumpfunterseite fast einfarbig orange, bei anderen Vögeln ist die Querbänderung nur an den Flanken deutlich orange und am übrigen Rumpf braun. Der Hals zeigt eine feine senkrechte Strichelung, die ähnlich wie die Rumpfzeichnung variiert; im Extremfall ist der Hals ebenfalls einfarbig rotorange. Weibchen sind weniger farbenprächtig als die Männchen. Sie sind auf der Oberseite schiefergraubraun, die Unterseitenbänderung kann an den Flanken ebenfalls zu hohen Anteilen orange sein, diese Orangezeichnung ist jedoch nur in Ausnahmefällen so ausgedehnt wie bei Männchen. Jungvögel sind bis zur ersten Mauser oberseits bräunlich, alle Deckfedern sind hell braunbeige gerandet. Die Unterseite ist weiß mit einer Querbänderung, die breiter und oft tropfen- oder herzförmig ausgeprägt ist. Das Großgefieder weist in allen Kleidern eine deutliche Bänderung auf weißem bis beigebraunem, bei Jungvögeln auf gelblichem Grund auf. Die Beine sind gelb, ebenso die Wachshaut des Schnabels. Die Iris ist bei Jungvögeln hellgelb; bei adulten Weibchen dunkelgelb und bei Männchen meist orange. Der Schnabel ist schwarz, an der Basis blaugrau. Fotografiert in 67454 Hassloch