Der Kleiber (Sitta europaea) ist eine Vogelart aus der Familie der Kleiber. Der Name rührt daher, dass der Kleiber den Eingang von Bruthöhlen anderer Vögel, wie zum Beispiel die von Spechten, mit Lehm verklebt, um sie selbst zu nutzen. Der Begriff Kleiber stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bezeichnete Handwerker, die Lehmwände erstellten. Kleiber bauen den Eingang vom Nest gerade so groß, dass sie durchpassen, um die Höhle vor dem Zugriff von Mardern oder Krähen zu schützen. Der Kleiber wird auch Spechtmeise genannt, da seine Lebensweise und sein Aussehen an beide Vögel Spechte und Meisen erinnert. Der Kleiber erreicht eine Körperlänge von 12 bis 14,5 Zentimetern. Der Körper ist gedrungen mit großem Kopf, sehr kurzem Hals und kurzem Schwanz. Der Schnabel ist lang, spitz und grau gefärbt. Die Oberseite ist blaugrau und die Unterseite je nach Unterart weiß bis ockerfarbig oder rostrot gefärbt. Auf den immer rotbraun gefärbten Oberschwanzdecken sind große, weiße Flecken. Der Kleiber hat einen schwarzen Augenstreifen. Die Wangen und die Kehle sind weiß. Die Iris ist schwarz und die Beine sind orangegelb. Der Kleiber ist sehr ruffreudig und laut, meistens als erstes anhand der Stimme zu bemerken. Er hat ein umfangreiches Repertoire. Bei der Nahrungssuche ruft er einen scharf und spitz, etwa wie zit klingenden Kontaktruf. Bei Erregung ruft er den kräftigen, lauten und etwa wie twett klingenden Warnruf. Dieser wird oft in schnellen, kurzen Folgen mit kurzen Pausen zwischen mehreren Folgen gerufen. Der Gesang besteht aus mehreren, lauten Strophen unterschiedlichen Typs, die von einer erhöhten Sitzwarte aus vorgetragen werden. Meist sind es langsame Folgen gleicher Pfeiftöne, die etwas an- oder absteigen können, etwa wie wuih wuih wuih wuih... oder wiiü wiiü wiiü wiiü .... Manche Varianten der Strophen können auch schnell, klar und trillernd, etwa wie wiwiwiwiwiwi..., oder langsamer und rhythmischer gereiht, wie djüdjüDJÜ djüdjüDJÜ, klingen. Der Kleiber ist ein Standvogel. Er ist flink und lebhaft, klettert ruckartig und geschickt an Stämmen und Zweigen entlang. Im Gegensatz zum Baumläufer kann er kopfüber klettern. Kleiber legen Bruthöhlen (Baumhöhlen, Nistkästen oder alte Spechtbauten) mit Rindenstückchen, Haaren, Gras und Federn aus. Sie legen fünf bis neun milchig weiße Eier mit rostroten Flecken, die sie im April bis Mai 14 bis 18 Tage bebrüten. Die Nestlinge werden etwa 24 Tage lang gefüttert. Der eurasische Kleiber kommt in Europa, Nordwest-Afrika und Asien (mit Ausnahme von Süd- und Südostasien), also von Großbritannien bis Japan, vor, wobei die kontinentaleuropäische Unterart größere Bäume in Laubmischwäldern, Parks und Gärten bewohnt. In Deutschland sind ungefähr acht Prozent des globalen Bestandes beheimatet, der Gesamtbestand wird von der IUCN auf etwa 10 Millionen Tiere geschätzt und gilt als nicht gefährdet. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, Insekteneiern und -larven. Im Herbst kommen Samen, Beeren und Nüsse dazu. Größere Beutetiere klemmt der Kleiber in eine Rindenspalte, hängt sich kopfunter darüber und meißelt mit dem kräftigen Schnabel mundgerechte Bissen ab. Er legt Futtervorräte an. Wegen seiner Einzigartigkeit und der engen Bindung an Wälder mit alten Baumbeständen hat am 7. Oktober 2005 der Naturschutzbund Deutschland e. V. den Kleiber zum Vogel des Jahres 2006 gekürt; dies ist damit auch ein Plädoyer für den Schutz von Eichen- und Buchenwäldern. Fotografiert in 67454 Hassloch - Rheinland Pfalz Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kleiber_Art