Der Elch (Alces alces) ist die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Sein Lebensraum erstreckt sich über Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Der Elch wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft. Der Elch hat eine Kopf-Rumpf-Länge bis 3 Meter, eine maximale Schulterhöhe von 2,30 Meter; er wiegt bis 800 Kilogramm. Die Körpergröße und das Gewicht sind allerdings je nach Unterart, Lebensraum und Lebensbedingungen unterschiedlich. Bei Elchen, die in den 1950er Jahren am Oberlauf der Petschora im nördlichen, europäischen Teil Russlands geschossen wurden, erreichten männliche Tiere maximal ein Gewicht von 518 Kilogramm. Elchkühe wogen maximale 423 Kilogramm. Elchhirsche sind ab dem dritten Lebensjahr durchschnittlich schwerer als die Weibchen. Die Widerristhöhe der Elche aus der Petschora-Taiga betrug maximal 190 Zentimeter. Charakteristisch für den Körperbau des Elches ist der kurze massige Rumpf mit seinen relativ langen Gliedmaßen. Der Brustkorb ist bei erwachsenen Tieren stark entwickelt und die Schulterpartie muskulös. Die Wirbel der Brustwirbelsäule tragen verlängerte Dornfortsätze. Dort setzen die Muskeln und Bänder an, die das Gewicht des Geweihes tragen. Dadurch entsteht ein erhöhter Widerrist, der typische Elchbuckel, der mit langen, abstehenden Haaren bedeckt ist. Der schwächer ausgebildete hintere Teil des Rumpfes fällt nach hinten ab. Der mit Haaren bedeckte Schwanz ist mit acht bis zehn Zentimetern eher kurz und erreicht nur ein Drittel der Länge der Ohren; er liegt dicht am Körper an und tritt kaum aus dem Fell hervor. Ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus besteht bezogen auf den Körperbau nicht. Elchkühe sind lediglich etwas leichter, der Widerrist tritt nicht so stark in Erscheinung und die Schulterpartie ist etwas schwächer bemuskelt. Die Ohren sind breit, länglich oval und laufen an den Enden etwas spitz zu. Die Augen sind im Verhältnis zum Kopf sehr klein. Die Augenfarbe ist dunkel. Die Voraugendrüse, die sich bei den meisten Hirschen findet, ist beim Elch verhältnismäßig klein oder fehlt. Charakteristisch für den Elch ist die breite und überhängende Oberlippe. Sie verleiht dem Gesichtsprofil eine gekrümmte Linie. Bei beiden Geschlechtern findet sich ein Kinnbart, der am größten bei Elchen zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr ist. Er ist dann durchschnittlich 20 bis 25 Zentimeter lang. Einzelne Individuen weisen aber auch einen deutlich längeren Kinnbart auf. Bei älteren Elchen kann dieser Kinnbart fast verschwunden sein. Je nach Alter und Geschlecht beträgt die Beinlänge bei europäischen Elchen 90 bis 110 Zentimeter, bei Alaska-Elchen sind die Beine etwa zehn Zentimeter länger. Die Vorder- und Hinterhandgelenke sind sehr beweglich, was den Elchen in unebenem Gelände eine sehr schnelle Fortbewegung ermöglicht; die langen Beine machen sie für den Aufenthalt in Sümpfen und Mooren besonders geeignet. Elche besitzen an Vorder- und Hinterbeinen Zwischenklauendrüsen, mit denen sie Duftspuren legen. Elche sind Paarhufer und haben somit gespaltene Hufe. Ein Huf besteht jeweils aus den zwei Hauptklauen oder Schalen und einer Afterklaue. Die Hauptklauen sind bis zu 18 Zentimeter lang, laufen spitz aus und sind insbesondere an der Vorderseite hart- und scharfkantig. Die vorderen Hufe sind etwas größer und breiter als die hinteren. Eine Besonderheit ist die Schwimmhaut, eine Verbindungshaut zwischen den großen Schalen, die sich nur beim Elch findet, keine andere Hirschart weist diese Eigenart auf. Die Hufe sind immer etwas gespreizt, auf weichem Grund gehen sie besonders weit auseinander, dabei spannt sich die Schwimmhaut und vermindert das Einsinken im Schnee oder morastigem Boden. Bei weit gespreizten Hufen übernehmen auch die Afterklauen eine Stützfunktion. Das Haar ist grob und hart. Die längsten Haare finden sich am Widerrist. Die durchschnittliche Länge der Haare beträgt an dieser Stelle 16 bis 18 Zentimeter, kann aber bei einzelnen Individuen auch eine Länge von 24 bis 25 Zentimeter erreichen. Sie stehen sehr dicht, sind etwas nach hinten gerichtet und unterstreichen die für Elche charakteristische buckelige Gestalt. Die Nackenhaare sind etwas kürzer als die Haare am Widerrist und bilden eine kurze Mähne. Am Kopf und an den Beinen sind die Haare sehr kurz. Bei Elchen kontrastieren grauweiße Läufe mit dem dunklen Rumpf Die Fellfarbe von Rumpf, den oberen Teilen der Läufe, dem Hals und dem Kopf variiert individuell zwischen rotbraun und schwarzbraun. Sie ist am dunkelsten im Sommer, wenn Elche die letzten Reste ihres Winterhaares verloren haben und am hellsten zu Ende des Winters, wenn sich die dunklen Haarspitzen der Winterhaare abgenutzt und die hellen Basalabschnitte der Winterhaare durchschimmern. Der Beginn des Haarwechsels vom Winter- ins Sommerfell ist abhängig vom jeweiligen Verbreitungsgebiet. In Mittelrussland beginnt er im April und dauert bis Juli. Abweichend von vielen anderen Hirschen fehlt beim Elch der Spiegel am Rumpfende. Der Spiegel hat bei vielen Hirscharten eine Sozialfunktion und hilft beispielsweise dem Kalb, der Mutter zu folgen. Bei den Elchen übernehmen die grauweißen Läufe diese Signalfunktion. Die Läufe sind ab etwa der Mitte des Unterschenkels beziehungsweise des Unterarms grauweiß bis fast reinweiß mit einem silbrigen Schimmer und kontrastieren stark mit dem dunklen Rumpf. Sie sind gut sichtbar, wenn Elche sich im Halbdunkel des Waldes bewegen, bei dem sich der dunkle Rumpf nur wenig vom Hintergrund abhebt. Frisch geborene Elchkälber weisen keine Fleckung auf, wie sie für die Jungtiere vieler Hirscharten charakteristisch ist. Sie sind einschließlich der Läufe dunkelbraun bis rötlichbraun. Einzelne Individuen weisen gelegentlich auf dem Hinterhals und dem Rücken einen Aalstrich auf. Die männlichen Tiere zeichnen sich durch ein Geweih mit einer maximalen Spannweite von zwei Metern aus. Besonders große Schaufelgeweihe weisen die Alaska-Elche auf. Schaufelgeweihe der europäischen Unterart bleiben etwas kleiner und haben eine Spannweite von bis zu 1,35 Meter und wiegen bis zu 20 Kilogramm. Das Geweih wird jedes Jahr im Zeitraum Januar bis Februar abgeworfen. Es ist in Größe und Gestalt sehr veränderlich und kann aus verzweigten Stangen oder aus breiten, flächigen Schaufeln sowie einer Mischung dieser zwei Typen bestehen. In der Regel weist es eine horizontal zum Schädel stehende Stange und eine breite, abgeflachte Schaufel auf, deren Fläche seitwärts und etwas nach hinten gerichtet ist. An der Schaufel sitzen Fortsätze, die nach vorn außen und nach hinten gerichtet sind. Junge Elchhirsche entwickeln in ihrem zweiten Lebensjahr erstmals einen kurzen, ungegabelten Spieß. Im folgenden Jahr weisen sie eine Gabel mit zwei Enden auf, dann folgt in der Regel ein kleines Geweih mit jeweils drei Enden je Geweihseite. Die weitere Entwicklung unterliegt keiner Gesetzmäßigkeit, so dass eine Altersbestimmung der Elche anhand der Zahl der Geweihenden nicht möglich ist. Meist bilden sich jedoch in den folgenden Jahren zunehmend größer werdende Schaufeln aus. Männchen im Alter zwischen fünf und zehn Jahren, dem Zeitraum, in denen sie physisch voll entwickelt sind, haben gewöhnlich die größten Geweihe; bei älteren Elchen geht die Geweihentwicklung wieder zurück. Als Bewohner des nördlichen borealen Waldes und der Taigagebiete kommt der Elch in Europa, Asien und Nordamerika vor. Besiedelt werden in Asien unter anderem die Mongolei und die Mandschurei. Er fehlt auf Kamtschatka, Sachalin und auf den Kurilen, ansonsten stellt der Pazifik die Ostgrenze des asiatischen Verbreitungsgebietes dar. In Nordamerika kommt der Elch vor allem in Kanada vor, im zentralen und westlichen Alaska, in großen Teilen von Neuengland und New York, in den oberen Rocky Mountains, Nordost-Minnesota, Michigan auf der Oberen Halbinsel und der Isle Royale im Lake Superior. Isolierte Elch-Populationen wurden auch weiter südlich, in den Bergen von Utah und Colorado gesichtet. Fotografiert im Wildpark Bad Mergentheim - Danke an Claus Börner Weitere Infos in der Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Elch