Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist eine europäische Amphibienart aus der Familie der Echten Salamander. Die Spezies wurde erstmals 1758 von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné beschrieben. Je nach regionaler Mundart wird sie unter anderem auch als Feuermolch, Erdmolch, Erdsalamander, Regenmolch, Regenmännchen, Gelber Schneider, Bergnarr, Wegnarr, Regemolli oder Tattermandl bezeichnet. Diese volkstümlichen Namen unterscheiden allerdings teilweise nicht eindeutig zwischen Feuer- und Alpensalamandern. Typischerweise leben Feuersalamander in größeren Laub- und Mischwaldgebieten mit naturnahen Bachläufen und sind vor allem bei Regenwetter und nachts aktiv. Anders als bei vielen anderen mitteleuropäischen Lurchen werden keine Eier, sondern in der Regel weit entwickelte, kiementragende Larven ins Wasser abgesetzt (Ovoviviparie). Der Feuersalamander ist Reptil des Jahres 2016 in Deutschland. Der Feuersalamander ist über weite Teile Mittel- und Südeuropas verbreitet. Er hat das größte Verbreitungsgebiet unter den europäischen Landsalamandern. Die Nordgrenze seines Areals verläuft durch Nord- und Mitteldeutschland, dann südostwärts entlang der Karpaten bis in die Ukraine und Rumänien und südwärts über Bulgarien nach Griechenland, wobei die Verbreitung maßgeblich durch die Gebirge Südosteuropas bestimmt wird. In Südwesteuropa, insbesondere auf der Iberischen Halbinsel, stellen die großen Gebirgszüge die Lebensräume für mehrere Feuersalamanderunterarten. Die großen subkontinental geprägten Hochebenen, beispielsweise die Iberische Meseta, werden aus klimatischen Gründen nicht besiedelt. Nicht besiedelt sind auch Skandinavien, Großbritannien, Irland und Nordosteuropa. In Mitteleuropa unterscheidet man die Tiere je nach ihrem gelben Zeichnungsmuster auf dem Rücken als gebänderte Unterart (Salamandra salamandra terrestris) mit dem Hauptverbreitungsgebiet West- und Mitteleuropa sowie die Nominatform mit geflecktem Muster (Salamandra salamandra salamandra) mit dem Verbreitungsgebiet Mittel-/Osteuropa. In Deutschland gibt es Regionen, in denen sich die Areale dieser beiden Unterarten überschneiden, beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet. Im Gesamtareal werden derzeit 13 Unterarten unterschieden, die meisten davon auf der Iberischen Halbinsel. Vier weitere ehemalige Unterarten werden mittlerweile aufgrund genetischer Untersuchungen als eigenständige Arten angesprochen: Nordafrikanischer Feuersalamander – Salamandra algira Bedriaga, 1883: Disjunkt zwischen Nord-Marokko bis Tunesien Korsischer Feuersalamander – Salamandra corsica Savi, 1838: Korsika Kleinasiatischer Feuersalamander – Salamandra infraimmaculata Martens, 1885: Türkei, Libanon, Nord-Israel und Iran Südspanischer Feuersalamander – Salamandra longirostris Joger & Steinfartz, 1994: Sierra de Ronda südöstlich bis Marbella Noch nicht alle Publikationen haben diese systematischen Abtrennungen berücksichtigt. Die Vorkommen vor allem am südlichen Arealrand müssen ferner sämtlich als Refugialhabitate angesehen werden, die wohl weitgehend voneinander isoliert sind. Der Feuersalamander ist in Deutschland vor allem in bewaldeten Landschaften beheimatet. Dies sind vor allem Hügel- und Berglandschaften, Verbreitungsschwerpunkte gibt es im westlichen, mittleren und südwestlichen Deutschland. Dazu kommen zusammenhängende Bereiche unter anderem im Erzgebirge und in Nord- und Ostbayern. Im nordwestdeutschen Tiefland gibt es mehrere isolierte Vorkommen, insbesondere auch im Gebiet der Lüneburger Heide und im Münsterland. Im nordostdeutschen Tiefland fehlt die Art, die Elbe wird nicht östlich überschritten. Auch im südwestlichen Bayern, südlich der Donau, gibt es die so genannte „Allgäu-Lücke“. Dieser Raum ist weitgehend unbesiedelt von Feuersalamandern. Die Höhenlage ist nicht in erster Linie typisch für Feuersalamandervorkommen in Mitteleuropa, aber das Vorkommen alter, relativ stabiler Laubwälder, dem Lebensraum der Feuersalamander. Diese liegen etwa zwischen 200 und 600 Metern über Normalnull; darüber hinaus werden aber auch maximale Höhen zwischen 650 Meter ü. NN im Harz und 1000 Meter ü. NN im Schwarzwald und in den Alpen erreicht. In Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen sind auch Vorkommen deutlich unter 100 Meter ü. NN bekannt, beispielsweise in der Nähe von Münster und im Nordwesten des Kreises Warendorf (beide etwa 60 m ü. NN), im Hasbruch bei Oldenburg (25 Meter ü. NN). Manche Vorkommen des Feuersalamanders sind wohl immer noch unbekannt. Durch ihre versteckte Lebensweise sowie durch ihre nächtliche Aktivität, vor allem bei „schlechtem“ Wetter wie Regen oder Nebel, können diese Lurche trotz ihrer auffälligen Färbung jahrzehntelang einen Lebensraum besiedeln, ohne dass der Mensch sie jemals bemerkt. Der Feuersalamander ist vielen Menschen ein Begriff (Lurchi), trotzdem kommt es immer wieder zu Fehlbestimmungen, und selbst Bergmolche oder Kammmolche werden wegen der gelben oder orangefarbenen Bauchseite als Feuersalamander angesprochen. Das ausgeprägte Waldtier (silvicol) ist an Laubwälder gebunden. In Waldrandlagen ist die Populationsdichte relativ hoch, weil hier oft das Nahrungsangebot groß ist. Wo der Wald verschwunden ist, kann der Feuersalamander sich als Faunenrelikt halten, wenn die klimatischen Bedingungen noch günstig sind. Besiedelt werden grundwassernahe Eichen-Birken- und Eichen-Hainbuchenwälder. Allerdings sind zum Beispiel überschwemmungsgefährdete Auwälder keine Feuersalamanderlebensräume, denn hier fehlen die „trockenen“ Versteckmöglichkeiten. Feuersalamander sind selten in Nadelforsten zu finden; sofern sie dort vorkommen, sind sie Relikte einer Population, die ehemals Laubwald bewohnte. Feuersalamander sind als erwachsene Tiere weitgehend unabhängig von Oberflächengewässern und führen ein verborgenes Dasein in Nischen von Höhlen, unter Totholz, flachen Steinen, zwischen Felsblöcken und unter Baumwurzeln, oder im Lückensystem des Bodens, zum Beispiel in Kleinsäugergängen. Trotzdem spielt die Nähe zu einem Laichgewässer bei der Wahl des Habitats neben dem Vorhandensein von Tagesverstecken eine wichtige Rolle. Auch die Brunnenstuben gefasster Waldquellen bieten gute Verstecke. Die vorwiegend nachtaktiven Salamander findet man tagsüber lediglich nach oder während starker Regenfälle. Unter den einheimischen Amphibien ist der Feuersalamander die Art mit der engsten Bindung an den Lebensraum Wald. Bevorzugt werden heterogen strukturierte Laub- und Mischwälder, sofern sie eine gewisse Bodenfeuchte aufweisen. Reine Nadelwaldbestände dagegen werden von der Art gemieden; allenfalls gerade noch akzeptiert werden lückenhafte Bereiche von Fichtenwäldern mit aufkommender Moos- und Krautvegetation. Tagsüber ziehen sich die Tiere in sogenannte Tagesverstecke zurück, in Mitteleuropa sind sie in feuchten und kühlen Nächten des Sommerhalbjahres aktiv. Dafür werden neben Felsspalten, Kleinsäugerbauen, großen Steinplatten oder Baumstümpfen in genannter Reihenfolge auch stillgelegte Bergwerksstollen genutzt. Bei letzteren werden längere Strecken (100 Meter) von den Tieren durchschwommen. Die stäbchenreiche Netzhaut ist für die visuelle Orientierung während der gesamten Nachtzeit und in Höhlenstrukturen gut geeignet. Faktoren für einsetzende Aktivität sind neben Temperatur und relativer Luftfeuchte die eingestrahlte Lichtmenge. Weiterhin verlassen die Tiere bei Regenfällen, besonders nach längerer Trockenheit, ihre Verstecke. Dabei ist das Aktivitätsmaximum der Art zu verzeichnen. Beeinflusst wird der Tagesrhythmus durch Lichtverhältnisse und durch die relative Luftfeuchte. Der Feuersalamander ist in der Lage, sich kleine Höhlungen selbst anzulegen. Ein weiterer Aktivitätsbeginn ist bei Störungen im elektrischen Feld zu beobachten, verursacht werden diese durch das Auftreten von Cumulonimbuswolken. Nach einer Aktivitätsphase kehren die Tiere im bekannten Gelände immer zum Tagesversteck zurück und legen dabei insgesamt Strecken von 60 bis 350 m zurück. Als begrenzender Faktor im Norden sind Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt zu sehen, in Südeuropa ziehen sich die Tiere bei hohen Werten zurück. Eine besondere Vorliebe besitzen Feuersalamander auch für in Waldnähe gelegene, schattenreiche Friedhofsanlagen mit Altbaumbestand; sie bieten den Tieren bei günstiger Konstellation nahezu ideale Lebensmöglichkeiten: eine räumliche Verzahnung mit dem nahen Wald, Strukturvielfalt durch Gräber, Grabsteine, Saumbiotope aus Hecken und Gebüschen, alte Laubbäume mit Efeubewuchs im Traufbereich, hohe Bodenfeuchtigkeit durch in dichter Folge aufgereihte, im Sommer regelmäßig bewässerte Gräber mit Bepflanzung zahlreiche Stellen zum Wasserzapfen, gelegentlich auch gefasste Quellbecken, Störungsfreiheit während der Aktivitätszeit der Salamander in der Nacht. Fotografiert im Raum Neustadt an der Weinstr. - Pfälzer Wald Weitere Infos in der Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Feuersalamander