Das Schachbrett, oder auch Damenbrett (Melanargia galathea) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 37 bis 52 Millimetern. Ihre Flügeloberseiten sind schachbrettartig schwarz oder dunkelbraun und weiß gefleckt. Die Flügelunterseiten sind überwiegend weiß bis hellbräunlich gefärbt und haben mehrere graue Flecken, deren Rand etwas dunkler gefärbt ist. In der Postdiskalregion kann man mehrere schwarze, weiß gekernte und breit weiß umrandete Augenflecken erkennen. Die Flügeladerung ist schwarz. Es gibt Exemplare, deren Flügelunterseite fast rein weiß gefärbt ist. Die Raupen werden etwa 28 Millimeter lang und sind entweder grün oder gelb- bis graubraun gefärbt. Ihr Kopf ist aber immer hellbraun. Am Rücken tragen sie eine dunkle Längslinie, an den Seiten einen nach oben hellen, nach unten dunklen Seitenstreifen. Das Hinterleibsende läuft in zwei Zipfeln aus, die auf der Oberseite rötlich gefärbt sind. Der Körper der Tiere ist kurz behaart. Die Tiere kommen vom Norden Spaniens über Mitteleuropa und Italien bis nach Osteuropa vor. Man findet sie auch in Nordafrika. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Norddeutschland und in den Süden Englands. Im Südosten fehlt die Art im südlichen Griechenland und ungefähr ab dem asiatischen Teil der Türkei. Die vertikale Verbreitung erstreckt sich von Meeresniveau bis in Höhen von etwa 1.750 Metern. Mancherorts dehnt sich ihr Verbreitungsgebiet aus, es gibt aber auch Gebiete, in denen ihr Vorkommen rückläufig ist. Das Schachbrett ist in Mitteleuropa häufig. Es lebt in wenig feuchten, grasbewachsenen Gegenden, wie beispielsweise auf Wiesen und Lichtungen und an Straßenrändern und Böschungen, bevorzugt mit kalkigem Boden. Die Imagines sitzen oft auf Flockenblumen (Centaurea), Skabiosen (Scabiosa), Kratzdisteln (Cirsium) und Ringdisteln (Carduus) und saugen Nektar. Männliche Falter haben keine Beobachtungsposten, sondern fliegen auf der Suche nach frisch geschlüpften Weibchen umher. Die Falter fliegen in einer Generation von Ende Juni bis August, die Raupen findet man ab September und nach der Überwinterung bis in den Juni. Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Gräsern, wie beispielsweise von Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Rotem Straußgras (Agrostis capillaris), Gewöhnlichem Knäuelgras (Dactylis glomerata), Blauem Pfeifengras (Molinia caerulea), Flaumigem Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Schwingel (Festuca) und Zwenken (Brachypodium). Die Weibchen lassen ihre glatten, weißlichen, runden und unten leicht abgeflachten Eier über Grasland fliegend ungezielt fallen. Die Eier sind deutlich größer, als die verwandter Arten, da die jungen Raupen mehr Energie benötigen, da sie nach dem Schlupf ohne Nahrungsaufnahme überwintern. Die Raupen sind nachtaktiv und wechseln im Laufe ihrer Entwicklung die Futterpflanzenarten. Sie verpuppen sich in einem lockeren Gespinst aufrecht an einem Grashalm. Die Puppe ist weißlich oder gelblich bis ockerbraun gefärbt.