Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) ist ein Singvogel aus der Gattung der Grasmücken (Sylvia). Sie ist die häufigste Grasmücke in Mitteleuropa. Die Mönchsgrasmücke ist 13,5 bis 15 Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 20 bis 23 Zentimetern. Sie wiegt zwischen 15 und 22 Gramm. Die Oberseite ist dunkelgrau, die Unterseite olivgrau. Die Kehle und die Unterschwanzdecken sind hell, die Iris immer schwarz. Der Schwanz ist immer dunkel, am Ansatz heller und ohne weiß. Die Flanken sind leicht bräunlich angehaucht, bei Weibchen und Jungvögeln stärker als bei Männchen. Der Schnabel und die Beine sind grau. Für die Männchen ist die schwarze Federkappe charakteristisch. Der wissenschaftliche Namensteil atricapilla bedeutet Schwarzköpfchen oder Schwarzplättchen (Dialekt auch Schwarzblattl). Die Weibchen und die Jungvögel haben eine rotbraune Kappe. Männchen im ersten Winter haben eine braune, schwarze oder aus beiden Farben gemischte Kappe. Der Warnruf ist ein raues rree oder schräit. Der Warnruf der Gartengrasmücke klingt weicher. Der Ortungsruf der ausgeflogenen Jungvögel ist ein sehr typisches idat, das von April bis September auch von den Altvögeln im Brutrevier zu hören ist. Oft ist es die einzige Lautäußerung im Überwinterungsgebiet im Mittelmeerraum. Der typische Gesang beginnt mit einer leise schwätzenden Strophe und nimmt dann an Lautstärke zu. Die aus flötenden Tönen bestehenden, kurzen Strophen klingen überschlagend. In diese werden auch Geräuschen ähnelnde Teile und teilweise Imitationen anderer Vögel eingefügt. Der Gesang wird, vor allem nach der Rückkehr aus dem Überwinterungsgebiet, zur Balz lang und mit zunehmender Brutzeit kürzer, vorgetragen. Im großen Verbreitungsgebiet der Mönchgrasmücke gibt es Dialekte, das heißt ortsgebundene Unterschiede im Gesang. Der laute Überschlag im Gesang kann auch als vereinfachte Form, dem so genannten Leiern auftreten. Dabei werden einfache Gesangsteile im Wechsel vorgetragen, etwa wie bile bile oder düle düle und so weiter. Dies ist besonders weit zu hören. Die Motive des Gesangs werden erlernt und überliefert. Weibchen singen selten. Der Gesang ist im Brutgebiet bis Mitte Juli zu hören, der Herbstgesang hat kürzere Strophen. Im Herbst singen auch die Jungvögel. Die Mönchsgrasmücke ist in ganz Mitteleuropa mit Ausnahme Islands, Nordskandinaviens und den nördlichsten Spitzen der Britischen Inseln verbreitet. Im Süden liegt die Verbreitungsgrenze in Nordwest-Afrika und am Schwarzen Meer. Im Osten reicht die Verbreitung bis in den Westsajan und dem Kaspischen Meer. In Mitteleuropa ist die Mönchsgrasmücke nahezu flächendeckend verbreitet, mit Ausnahme baum- und strauchloser Flächen und des Hochgebirges ab etwa 1500 Metern Höhe, mit den höchsten Dichten in Auwäldern, feuchten Mischwäldern und schattigen Parkanlagen. Baumlose Strauchbestände werden gemieden. Sie hält sich außerhalb der Brutzeit meist in Gebüschen auf, die viele Beeren tragen, dann auch in offener Landschaft. Im Überwinterungsgebiet ist sie sehr vielseitig in der Wahl des Lebensraumes. Die Mönchgrasmücke brütet auch mitten in Großstädten in buschreichen und baumbestandenen Gärten und Parks. In der Auswahl des Brutreviers ist die Mönchsgrasmücke die vielseitigste Grasmücke Mitteleuropas. Bevorzugt werden halbschattige Stellen vor trockenen, offenen und sonnigen Flächen. Sie bevorzugt Laubhölzer gegenüber Nadelwald, kann jedoch örtlich auch verstärkt in immergrüner Vegetation, wie etwa Efeu oder Lorbeerwäldern, auftreten. Die Nahrung besteht zur Brutzeit aus Insekten und deren Larven sowie Spinnen. Beeren und Früchte sind vom Sommer bis in den März ein wichtiger Teil der Nahrung, anders als bei den anderen Grasmücken. Die Jungen werden auch damit gefüttert. Im Frühjahr werden auch Nektar und Staubblätter zum Beispiel von Mandelblüten genutzt. Ihr Nest baut die Mönchsgrasmücke niedrig in dichtem Gebüsch, als halboffenen Napf aus Gräsern, Moos und Wurzeln. Das Gelege besteht meistens aus fünf Eiern, die 10 bis 15 Tage bebrütet werden. Die Jungvögel verlassen nach 10 bis 14 Tagen das Nest. Fotografiert in Lachen-Speyerdorf / Rheinland Pfalz Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mönchsgrasmücke