Die Blumenfliegen (Anthomyiidae) sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera) und gehören zu den Fliegen (Brachycera). Weltweit sind etwa 1200 Arten dieser Gruppe bekannt, davon etwa 220 in Mitteleuropa. Die Blumenfliegen sind nicht identisch mit den englischen flower flies, damit sind in der Regel die Schwebfliegen (Syrphidae) gemeint. Die kleinen bis mittelgroßen Fliegen sind oft kräftig beborstet und unscheinbar gefärbt, einige aber auffällig grau-schwarz gezeichnet oder mit gelben Beinen und gelbem Hinterleib. Wie ihr Name bereits andeutet, findet man sie häufig an Blüten, wo sie sich von Nektar und Pollen ernähren. Einige Arten ernähren sich jedoch auch von anderen Flüssigkeiten, wie etwa Jauche, Schweiß oder aus Wunden fließendem Blut. Bevor die Nahrung aufgesaugt wird, wird sie mit Speichel vermischt und nicht selten mehrmals als Tropfen wieder vorgewürgt und eingesogen. Auf die Art Anthomyia pluvialis wirken bereits geringe Mengen Cantharidin anlockend, die Bedeutung hiervon ist allerdings bislang noch unklar. Die Eiablage erfolgt meist an den Wirtspflanzen der Larven, die Vertreter der Gattung Delia legen die Eier im Boden ab. Die Larven der meisten Blumenfliegen leben von Pilzen oder pflanzlicher Nahrung. Die Larven der Tangfliegen (etwa die Fucellia-Arten) kommen oft in Massen im angespülten Tang der Küsten vor. Die Larven mehrerer anderer Arten (Hammomyia, Hylephila) leben in Nestern von Wespen und solitären Bienen und verzehren dort vor allem die von den Nestbesitzern eingetragenen Vorräte oder den Abfall. Einige Arten sind Parasitoide, etwa in Eigelegen von Heuschrecken und in Larven verschiedener Insekten. Die Überwinterung erfolgt meist als Puppe im Boden.