Die Herbstspinne (Metellina segmentata, syn. Meta segmentata) ist die in Mitteleuropa häufigste und verbreitetste Art der Gattung der Herbstspinnen (Metellina). Die Weibchen von M. segmentata erreichen eine Körperlänge von 6,5 bis 9 mm, die Männchen 6 bis 7,5 mm. Der Vorderkörper (Prosoma) ist gelblich bis hellbraun mit hervorstehendem Augenhügel und einer Y-förmigen, schwarzen Längszeichnung. Der länglich nach hinten oval zulaufende Hinterleib ist gelblich, grünlich oder rötlichbraun mit einer diffusen Blattzeichnung. Die Unterscheidung von der sehr ähnlichen und ebenso variablen, aber in Mitteleuropa etwas selteneren Art Metellina mengei ist nur anhand von Genitalmerkmalen möglich. Die Herbstspinne besiedelt nahezu alle offenen und halboffenen Habitate des Flachlandes der Paläarktis. Sie bewohnt vorwiegend die Krautschicht, aber auch die Strauchschicht an Waldrändern, Hecken oder in Gärten. Die adulten Tiere sind besonders im Herbst (August bis Oktober) aktiv und treten dann sehr individuenreich auf. Sie bauen relativ kleine, schräg bis waagerecht aufgehängte Radnetze mit 20 bis 25 Speichen. Die Fäden in der Mitte werden nach Fertigstellung herausgebissen, so dass eine offene Nabe entsteht. Oft warten mehrere wesentlich kleinere Männchen in der Nähe des Netzes des Weibchens, bis das Weibchen paarungswillig wird. Um nicht als Beute gesehen zu werden, balzt und kopuliert das Männchen nur, wenn das Weibchen mit Fressen beschäftigt ist. Dazu beißt das Männchen bereits als Vorrat eingesponnene Beute aus dem Netz des Weibchens und überreicht es demselben Weibchen als Brautgeschenk. Die Paarung dauert nur wenige Minuten. Die Eier überwintern im Kokon. Die Weibchen fallen zuweilen Spinnen der Gattung Ero (Mimetidae) zum Opfer: Ero imitiert die männlichen Zupfsignale an den Balzfäden des Radnetzes von M. segmentata und lockt diese so aus dem Netz, wo sie von Ero erbeutet wird. Die Art ist weit verbreitet und in geeigneten Habitaten häufig. Sie wird in Deutschland in der Roten Liste als ungefährdet eingestuft.