Der Heidespanner (Ematurga atomaria) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 22 bis 34 Millimeter und zeichnen sich durch einen ausgeprägten Sexualdichroismus aus. Die Flügel des Weibchens haben eine weiße Grundfärbung, die der Männchen sind dagegen ockerfarben. Die Flügel beider Geschlechter tragen braune bis dunkelbraune Querlinien mit unterschiedlichem Verlauf. Daneben existieren auch so genannte melanistische Formen, bei denen die charakteristischen Querbinden fehlen. Die Flügeloberseiten sind dann braun bis schwarzbraun gefärbt. Die Männchen besitzen stark gekämmte Fühler, während die der Weibchen fadenförmig sind. Das Ei ist länglich und grün bis gelbrot. Die Raupe ist schlank, glatt und bis 30 Millimeter lang. Die Farbe ist wie beim Falter sehr variabel; sie reicht von braun über gelblich, grau bis violettgrau. Die Rückenlinie ist dunkel, die Seitenstreifen hell und gewellt. Die Puppe ist gelbbraun und punktiert. Der Kremaster ist lang und am Ende gegabelt. Mehrere Unterarten sind aus Nordeuropa, Kleinasien, dem Kaukasus sowie Zentral- und Ostasien bekannt. Der Heidespanner ist von der Iberischen Halbinsel durch West-, Mittel- und Osteuropa bis zum Ural anzutreffen. Im Süden reicht sein Verbreitungsgebiet durch den nördlichen Mittelmeerraum bis zum Schwarzen Meer. Der Heidespanner kann praktisch überall angetroffen werden. Der Heidespanner fliegt in zwei Generationen pro Jahr. Die zweite Generation ist dabei meistens unvollständig. Die erste Generation fliegt von Mitte April bis Juni, die zweite Generation von Juni bis September. Eine klare zeitliche Trennung zwischen den beiden Generationen ist nicht möglich. In höheren Lagen und in kühleren Jahren fliegt meist nur eine Generation von Mai bis August. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Die Puppe überwintert. Die Art ist am häufigsten morgens und in der Abenddämmerung zu beobachten. Die männlichen Tiere suchen dabei im Zickzack-Flug nach frisch geschlüpften Weibchen. Bei der Nektarsuche wurden die Falter u. a. an folgenden Pflanzen beobachtet. Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) Bergminzen (Calamintha spec.) Echte Waldrebe (Clematis vitalba) Gewöhnlich-Buntkronwicke (Securigera varia) Gemeine Sichelmöhre (Falcaria vulgaris) Habichtskräuter (Hieracium spec.) Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) Luzerne (Medicago sativa) Oregano (Origanum vulgare) Pastinak (Pastinaca sativa) Schlangen-Knöterich (Polygonum bistorta) Echte Brombeere (Rubus fruticosus agg.) Holunder (Sambucus spec.) Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) Löwenzahn (Taraxacum spec.) Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)