Das Eichenmoos oder Pflaumenflechte (Evernia prunastri) ist eine Flechte, die strauchförmig auf Bäumen wächst. Die gelbgrüne Flechte wird bis zu 10 cm groß. Sie besteht aus bis zu fünf Millimeter breiten strauchig verzweigten Bändern mit heller Unterseite. An den Rändern brechen diese staubig auf (Sorale). Apothecien (mit glänzend brauner Scheibe) werden selten gebildet. In Europa ist sie vom nördlichen Fennoskandien bis in den Mittelmeerraum bis zur Waldgrenze häufig auf saurer Rinde von Laub- und Nadelbäumen, besonders Eichen anzutreffen (etwa in Alleen). An windoffenen Standorten kann sie die Flanken der Baumstämme mit einem dichten Flechtenteppich überziehen. Sie ist eine der häufigsten Strauchflechten und fehlt lediglich in stark luftbelasteten Gegenden und an lufttrockenen Standorten. Die Art gilt in Deutschland als gefährdet. Eichenmoos ist ein Basis-Duftstoff der Parfümerie und gehört zum Grundakkord Bergamott-Labdanum-Eichenmoos, der die Parfümgattung Chypre definiert. Er wirkt in seltenen Fällen allergisch; sein Gebrauch wurde durch EU-Bestimmungen stark eingeschränkt, was zur Reformulierung und Verschlechterung der Rezepturen vieler Parfüm-Klassiker führte. In Südfrankreich wird die Art in großen Mengen gesammelt, um in einem aufwendigen Destillierverfahren sogenanntes "mousse de chêne" oder "mousse odorante" zu gewinnen. Das Aussehen ist unter bestimmten Luftverschmutzungen sehr veränderlich und es kann bei ungünstigen Bedingungen zu Kümmerformen kommen. Eine Verwechslung ist möglich mit Pseudevernia, die aber oberseits grau und unterseits schwarz ist.