Die Gewöhnliche Gelbflechte oder Wand Gelbflechte (Xanthoria parietina) ist eine blattförmige Flechte. Die Gewöhnliche Gelbflechte ist eine gelbe, breitlappige Blattflechte. Sie besitzt Apothecien und ist nicht sorediös. Das Lager bildet bis zu 10 Zentimeter große Rosetten aus. Die Lappen sind flach bis leicht konkav, 1 bis 5 Millimeter breit, gegen die Enden verbreitert bis abgerundet sowie anliegend und einander mehr oder weniger überlappend. Die Oberseite ist glatt bis runzelig und orangegelb, dottergelb bis gelblichgrün, nach Norden bzw. im Schatten wird sie grüner oder bekommt einen Grauton. Die Unterseite weist wenige, einfache, helle Rhizinen auf und ist weißlich. Die Apothecien sind fast immer vorhanden. Sie sind bis 4 Millimeter groß, sitzend bis schwach gestielt und weisen einen deutlichen Lagerrand auf. Sie sind gehäuft in der Lagermitte zu finden. Die Scheibe ist orange und dunkler. Die äußere Schicht der Flechte (Cortex) besteht aus dicht gepackten Hyphen, die das Lager gegen Wasserverlust infolge Verdunstung wie auch gegen starke Strahlung schützen. Die Dicke des Lagers variiert mit dem Habitat, in dem die Gewöhnliche Gelbflechte wächst: An schattigen Stellen ist das Lager viel dünner als an Stellen, die dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt sind. Dadurch werden die Algenpartner geschützt, da sie keine hohen Lichtintensitäten vertragen. Die gelbe Farbe wird durch das Anthrachinon Parietin hervorgerufen, das in Form winziger Kristalle in der obersten Schicht des Cortex eingebettet ist. Die Parietin-Synthese wird sowohl durch UV-Strahlung als auch durch die Algenpartner gefördert. Die Photobionten (Algenpartner) der Gewöhnlichen Gelbflechte sind Grünalgen aus der Gattung Trebouxia , u.a. Trebouxia arboricola und Trebouxia irregularis. Diese beiden Grünalgen kommen auch frei in der Natur vor. Eine Studie zeigte, dass die Algen etwa 7 % des Thallus-Volumens einnehmen. Da die Gewöhnliche Gelbflechte keine vegetativen Ausbreitungsorgane (Soredien und Isidien) entwickelt hat, muss die Symbiose zwischen Pilz und Algen in jedem Reproduktionszyklus neu geschaffen werden. Dafür scheinen die zwei Hornmilbenarten Trhypochtonius tectorum und Trichoribates trimaculatus verantwortlich zu sein, die auf der Gewöhnlichen Gelbflechte leben. In ihrem Kot finden sich sowohl Ascosporen als auch Algenzellen. Man nimmt an, dass die Ausbreitung der Gewöhnlichen Gelbflechte durch diesen Kot erfolgt. Die Blattflechte ist charakteristisch für stark gedüngte Orte. Meist ist sie an der Borke von Laubbäumen anzutreffen, wächst bei hoher Verfügbarkeit an Nährstoffen aber auch auf Mauern, Betonplatten, Steinen oder gar auf verrostetem Blech. Die Gewöhnliche Gelbflechte ist weit verbreitet. Sie findet sich in ganz Europa mit Ausnahme der Arktis, in Nordamerika, Asien, Afrika und Australien. Auf dem Foto sind folgende Flechten zu sehen: Wand Gelbflechte - Xanthoria parietina Zerstreuten Kuchenflechte - Lecanora dispersa Zierliche Gelbflechte - Xanthoria elegans Zierliche Gelbflechte - Physcia adscendens Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Gelbflechte