Der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) ist eine Vogelart aus der Familie der Finken (Fringillidae). Die am häufigsten in Mitteleuropa anzutreffende Kreuzschnabelart ist von Westeuropa über Eurasien bis nach Ostasien sowie in Nord- und Mittelamerika verbreitet. Auch in Nordafrika und auf manchen Mittelmeerinseln ist sie zu finden. Das klassische Habitat stellen insbesondere während der Brutzeit Nadelwaldgebiete bis zur Baumgrenze in den Alpen dar. In Europa ist der Fichtenkreuzschnabel ein typischer Vertreter der Fichten- und Tannenwälder. Seine Nahrung setzt sich vor allem aus Samen der Fichten, aber auch von anderen Nadelbäumen zusammen. Der Fichtenkreuzschnabel zeichnet sich durch eine gedrungene Gestalt aus und ist an seinem kräftigen, runden Kopf, an seinem dicken, gebogenen Schnabel und kurzem, tief gegabelten Schwanz leicht zu erkennen. Der Schnabel übertrifft in der Länge die Höhe des Schnabels an der Basis und weist bei den Unterarten Variationen auf. Fichtenkreuzschnäbel haben eine Körperlänge von 15 bis 17 Zentimeter. Das Körpergewicht liegt bei 34 bis 38 Gramm, kann aber auch 40 Gramm betragen. Die Flügelspannweite beträgt 27 bis 30 Zentimeter. Der Fichtenkreuzschnabel weist einen schwach ausgebildeten Geschlechtsdimorphismus auf. Adulte Männchen sind überwiegend rötlich bis ziegelrot gefärbt und weisen einen leuchtend roten Bürzel auf. Je nach Futterangebot kann das Gefieder des Männchens neben der Roten auch eine gelbe oder orange Färbung annehmen. Die Flügel und der Schwanz sind dunkelbraun. Die Unterseite ist auch rot gezeichnet. Juvenile Männchen sind an der orangen bis gelblichgrünen Färbung zu erkennen, die mit der Zeit in einen rötlichgelben Farbton übergeht. Im Flug sind dunkle Flügel ohne Binden zu sehen und der Bürzel erscheint frisch rosafarben. Die in Relation zur Gestalt kleinen Augen sind dunkelbraun. Weibchen sind olivgrün gefärbt und weisen einen gelblichen Bürzel auf. An den Flanken sind kräftige bräunliche Längsstreifen zu sehen. Ober- und Unterschnabel sind miteinander gekreuzt. Die Jungvögel weisen eine grünlichgraue bis bräunliche Färbung auf und zeigen an den Flanken kräftige, schwärzliche Streifen, dennoch können einige junge Männchen eine unterschiedliche Färbung des Gefieders aufweisen. Ober- und Unterschnabel sind miteinander gekreuzt. Die geschlüpften Nestlinge sind dicht mit grauen Daunen bedeckt. Der Rachen ist leuchtendrot und die Randwülste gelblich gefärbt. Der Schnabel ist bei Nestlingen noch nicht gekreuzt. Erst nach etwa 45 Tagen sind der Oberschnabel und der Unterschnabel übereinander gekreuzt, so dass sie selbständig mit dem Schnabel die Samen aus den Zapfen extrahieren. Der Flug des Fichtenkreuzschnabels ist kräftig und geradlinig. Er wird durch plötzliche Rufe und Flattern in hohen Baumkronen eingeleitet. Zwischen den Gleitphasen werden schnelle Flügelschläge mit geschlossenen Flügeln ausgeführt. Fichtenkreuzschnäbel äußern als Stimmfühlungsruf ein harte „gip gip gip“, die auch wie „klip-klip-klip“ klingen. Häufig ertönt er während des Fluges. Daneben lässt er auch Rufe verlauten, die mehr auf „ö“ oder „ü“, „tjök“ oder „tjük“ klingen. Der abwechslungsreiche Gesang enthält Elemente, die den Flugrufe ähneln, aber auch nasale Laute und harte Schnurrer wie "tret". Zu allen Jahreszeiten sind auch die knarrenden und schabende Laute zu vernehmen. Manchmal werden Triller und Zwitscher nicht laut, aber etwas zögernd vorgetragen. Gewisse Ähnlichkeiten zum Gesang des Grünfinks sind festzustellen. Der Gesang wird oft gesellig in größeren oder kleineren Gruppen vorgetragen, die häufig gleichzeitig an Fichtenzapfen herumturnen. Der Fichtenkreuzschnabel ähnelt in Größe und Aussehen dem Kiefernkreuzschnabel, dem Schottischen Kreuzschnabel, dem Bindenkreuzschnabel und dem Kernbeißer. Der Fichtenkreuzschnabel ist etwas kleiner und zeigt eine intensivere rötliche Färbung. Der Kiefernkreuzschnabel zeichnet sich durch einen größeren Kopf und dickeren Schnabel aus. Der kräftige Schnabel beim ist nicht nur an der Wurzel, sondern auch in der Spitze höher gebogen, was ihn kürzer erscheinen lässt. Kiefermuskeln und Kopf sind stärker als beim Kiefernkreuzschnabel. Die Lockrufe sind lauter und tiefer klingen wie „gob“, „zok“, „kop“ oder „göpp“. Die gleichen Unterscheidungsmerkmale treffen auf den Schottischen Kiefernkreuzschnabel zu. Der Bindenkreuzschnabel zeigt zwei auffällige Flügelbinden sowie Schirmfedern mit weißen Spitzen. Er ist kleiner als der Fichtenkreuzschnabel und sein Schnabel ist gestreckter. Seine Lockrufe sind weicher und weniger metallisch als beim Fichtenkreuzschnabel und klingen wie „giff“ oder „phiht“. Der Fichtenkreuzschnabel unterscheidet sich vom Kernbeißer vor allem durch das Fehlen eines hellen Bandes auf den Flügeln und dem Schwanz. Der Fichtenkreuzschnabel ist von Westeuropa (Spanien, Frankreich und Großbritannien) über Eurasien bis nach Ostasien sowie in Nord- und Mittelamerika verbreitet. Auch in Nordafrika und auf manchen Mittelmeerinseln ist er zu finden. Manche Teile des Brutgebiets auf der Nordhalbkugel werden nur gelegentlich aufgesucht (Invasionen). Das klassische Habitat stellen insbesondere während der Brutzeit Nadelwaldgebieten bis zur Baumgrenze in den Alpen dar. In Europa ist er ein typischer Vertreter der Fichten- und Tannenwälder. Obwohl er insbesondere im südlichen Verbreitungsgebiet Gebirgslandschaften bevorzugt, lebt er vereinzelt auch in Fichtenwäldern im Flachland. Weiterhin ist der Fichtenkreuzschnabel auch in Mischwäldern, in Parkanlagen und in großen Gärten mit vereinzelt stehenden Nadelbäumen anzutreffen. Das Auftreten des Fichtenkreuzschnabels ist oft unregelmäßig und etwas unbeständig. Selbst in Gebieten, in denen er regelmäßig lebt, sind starke Bestandsschwankungen zu verzeichnen. Meist laufen diese mit dem Angebot an Fichtensamen parallel, da einzelne Jahre besonders hoher Samenproduktion (Mastjahre) meist zwischen jeweils mehreren Jahren geringeren Angebots liegen (Mangeljahre). Dabei fallen jedoch häufig in verschiedenen Gebieten die guten Samenjahre nicht zusammen, so dass zum Teil die Brutplätze beziehungsweise Aufenthaltsgebiete je nach Angebot in unterschiedlichen Gebieten entweder Ab- oder Zuwanderungen auslösen. Zudem treten über große Gebiete hinweg starke Invasionen auf, die Fichtenkreuzschnäbel in nicht regulär aufgesuchte oder höchstens in größeren Abständen aufgesuchte Gegenden ziehen lassen. Die Invasionen fallen zwar häufig, aber nicht immer exakt mit den Mangeljahren zusammen. Die Wanderungen setzen im Gegenteil oft schon ein, bevor der Umfang der neuen Ernte ersichtlich ist. Dahinter wird vermutet, dass eine hohe Bestandsdichte Abwanderungen stimulieren oder gar auslösen kann, um der Überbevölkerung der Gebiete vorzubeugen. Hinzu kommt, dass frühestens im zweiten Jahr nach der Invasion einige Exemplare in ihre angestammten Brutgebiete zurückkehren. In Jahren guter Zapfenmast fliegen verstärkt nordische und östliche Populationen in großer Zahl in Mitteleuropa ein. Bei Nahrungsmangel wandern Gruppen häufig entlang bekannter Zugwege in dieselben Gebiete. Der Zug bewegt sich überwiegend in südwestliche Richtung, so dass er Spanien oder sogar Nordafrika erreichen kann. Eine Ausnahme bilden die skandinavischen Populationen, die nach England ziehen. Die Einfälle nordischer Fichtenkreuzschnäbel finden meist von Juni bis August statt, in der Regel lassen sich jedoch konstant von April bis Dezember Vögel auf der Wanderung beobachten. Viele der umherstreifenden Vögel stammen dabei nicht aus den nordischen Brutgebieten, sondern sind einheimische Populationen, die sich günstigere Bedingungen suchen. Die Nahrung setzt sich vor allem aus Samen der Fichten, aber auch von anderen Nadelbäumen zusammen. Darunter fallen insbesondere Samen der Tanne, Föhre, Lärche und Birke. Zudem frisst der Fichtenkreuzschnabel auch Blatt- und Blütenknospen, Nadeln, Früchte und Beeren. Während des Sommerhalbjahres wird Nahrung durch kleine Insekten wie Blattläuse (Aphidoidea), Schmetterlingsraupen und durch Spinnentiere (Arachnida) ergänzt. Bei der Insektenjagd öffnet der Fichtenkreuzschnabel selbst die Gallen an Nadel- und Laubbäumen. Weitere Infos unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Fichtenkreuzschnabel